Das Denkmal und seine Entstehung

Die Idee

Christiane Möbus © Wim Cox

Christiane Möbus © Wim Cox

"Mein Denkmal für die Göttinger Sieben besteht aus einer Granitskulptur, die mit dem Sockel des hannoverschen Ernst-August-Denkmals in Form, Farbe, Material und Dimension identisch ist.

Als oberer Abschluss ist eine Bronzeplatte gedacht, die der Oberflächenstruktur der Plinthe dieses Reiterdenkmals am Hauptbahnhof Hannover entspricht. Es werden lediglich einige Trittsiegel der Pferdeskulptur als Spuren sichtbar. Es ist dies ein Sockel ohne Roß und Reiter, jedoch an der Breitseite mit der Widmung „dem Landesvater seine Göttinger Sieben“, die die originale, sich „unterm Schwanz“ ausbreitende untertänige Idolatrie und die sich einschmeicheln wollende Devotheit der Zuneigung deutlich und ironisch konterkariert und damit einen differenzierten historischen Bezug herstellt. (Die Göttinger Sieben waren eben nur die ersten Professoren, denen dort die Venia legendi entzogen wurde und die das Land verlassen mussten...)

Die Skulptur bedeutet sowohl ein Denk-Mal für das „treue Volk“, wie auch für die Politiker, die Niedersachsen und damit unsere Geschicke lenken.

Die Skulptur soll auf dem Göttinger Bahnhofsvorplatz aufgestellt werden - ähnlich wie in Hannover -, aber nicht in dessen Mittelachse, sondern seitlich versetzt. Mit Blick auf das Portal beabsichtige ich, auf der rechten Seite des Denkmals die Namen der Göttinger Sieben einzulassen in der Reihenfolge der historischen Unterschriftensetzung ihrer damaligen Protestschrift. Die linke Seite ist für den Widmungstext vorgesehen.

Mit den historischen Namen sollen die heutigen und zukünftigen Bürger unseres Landes angesprochen und zur Reflexion angeregt werden. Deshalb möchte ich an achter Stelle mit meiner Unterschrift das Demokratieverständnis weiterzutragen versuchen. Denn über Diktatur, Tyrannei und Machtbesessenheit muss auch heute noch befunden werden.

' ... und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.'"

Christiane Möbus über ihr Kunstwerk

 

Die Entstehung

Impressionen aus der Skulpturengießerei Knaak in Berlin Schöneweide, Oktober 2014 - Oktober 2015.

© Anita Tarnutzer / Valerie Otte

 

der Aufbau

© Göttinger Tageblatt